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Die Sonnenuhren von St. Marien in Weißenfels

 







Weißenfels.  Herkunft/Rechte: Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg








Marienkirche in Weißenfels

Urheber Joeb07  GNU-Lizenz für freie Dokumentation Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fenfels


Marienkirche Weißenfels

„Die 1303 geweihte Kirche St. Marien ist eine spätgotische dreischiffige Hallenkirche.
Nach Bränden wurde sie im 15./16. Jahrhundert umfassend erneuert und vergrößert. Der reich geschmückte Chor entstand ab 1429. Das Langhaus wurde ab 1465 durch den Baumeister Johann Reinhard gebaut. Der Kirchturm wurde nach einem Stadtbrand im Jahr 1718 im barocken Stil wieder errichtet. Der Weißenfelser Orgelbaumeister Friedrich Ladegast baute 1862 die Orgel mit 2.772 Pfeifen.

Die wichtigsten Ausstattungsgegenstände stammen aus dieser Zeit, als diese Kirche vorübergehend als repräsentative Hofkirche für das Fürstentum Sachsen-Weißenfels fungierte.

Im Jahr 2000 wurde die Stadtkirche St. Marien zur "Kirche des Jahres" Sachsen-Anhalts erklärt.“

Quelle: http://www.anhaltweb.de/section-viewarticle-417-1055x1013x0x0x2x1012x1013x997x.html





Friedrich Ladegast Historische Photographie (um 1900)
Source: Sent to info-de@wikipedia.org by Alexander Koschel, Ladegast-Kollegium e.V. on 10. October 2005

„Friedrich Ladegast (* 30. August 1818 in Hochhermsdorf (heute Hermsdorf, Ortsteil von Zettlitz); † 30. Juni 1905 in Weißenfels) war ein bedeutender deutscher Orgelbauer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ladegast



Beginnen wir bei dem kleinen Sonnenuhrfragment am Turm der Kirche














Gianni Ferrari bildet in seinem neuen Werk LE MERIDIANE DELL’ ANTICO ISLAM von 2011 fälschlicherweise die Sonnenuhr auf dem Turm von St. Marien leider als fotografischen Beleg für die früheste Polstab-Sonnenuhr von Mitteleuropa in Weißenfels ab.




© Gianni Ferrari; LE MERIDIANE DELL’ ANTICO ISLAM Seite 122





Eine genaue Beschreibung des Buches von Gianni Ferrari gibt es bei Buchempfehlungen!






© Gianni Ferrari; LE MERIDIANE DELL’ ANTICO ISLAM Seite 123


Im Text werden verschiedene Autoren für die Behauptung richtig zitiert, daß diese Sonnenuhr die früheste noch erhaltene Polstabsonnenuhr in Mitteleuropa ist: Karlheinz Schaldach, Frans W. Maes und Ernst Zinner.

Schade, daß dafür aber von Gianni Ferrari ein falsches Belegfoto ausgewählt wurde! Jedoch kam so auch dieses harmlose Sonnenuhrenfragment (mit den sicherlich nachträglich  eingetragenen Ziffern 1, 2 und 3) am Turm der St. Marienkirche in Weißenfels zu einer sehr ehrenvollen Erwähnung in einem wichtigen Standardwerk unserer Tage …



Der eigentliche Sonnenuhrenschatz befindet sich nämlich an der Südfassade der Kirche!








             Text aus dem nachfolgend angezeigten Werk von Ernst Zinner, Seite 67

          



Ernst Zinner, Abb. 64




          

Der Eintrag über diese Sonnenuhr ist aus dem Katalog "Sonnenuhren Deutschland und Schweiz" der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie von 1994


Der im DGC-Katalog genannte Schriftzug:










Nicht, daß hier der falsche Eindruck entsteht, ich hätte mich lediglich auf diese beiden Sonnenuhren kapriziert! Weit gefehlt! Diese Kirche ist ein absolutes Kleinod - ich benutze dieses Wort mit Bedacht - und birgt neben ihrer ganz besondren Aura ganz zauberhafte Schätze, bei denen es sehr lohnt, etwas länger zu verweilen!

Wir hatten am 26. April 2012 das große Glück, daß uns außerhalb der offiziellen Besuchszeit nicht nur die Kirche mit einem großen Schlüssel (Ja, so was gibt es auch noch!) äußerst liebenswürdig aufgeschlossen wurde, sondern daß wir eine beachtliche Menge sehr besonderer Fakten und Einschätzungen über diese Kirche erfuhren! Wir waren absolut glücklich über dieses einzigartige Geschenk!






© P. U. Winkelmann





                 


                              









© P. U. Winkelmann - Blick auf die Ladegast-Orgel





Mit diesem herrlichen und ungemein bedeutungsreichen Bild des Aufgangs zur Kanzel will ich es erst mal bewenden lassen. Gern würde ich hier an dieser Stelle immer Hinweise zu aktuellen musikalischen Darbietungen einstellen, wenn ich an eine entsprechende Quelle gerate!
               





700 Jahre Stadtkirche St. Marien zu Weißenfels

Festschrift zum Kirchweihjubiläum am 14. September 2003

Hg. von Mathias Köhler
im Auftrag der Evangelischen
Kirchengemeinde Weißenfels

Verlag Ille & Riemer
Leipzig; Weißenfels 2003
15 × 22 cm, 95 S.,
EUR 9,80
ISBN 978-3-936308-44-0

(erhältlich auch im Gemeindebüro,
Kirchgasse 3)






Jeden Dienstag um 12 Uhr findet in der Weißenfelser Marienkirche die „Orgelmusik zur Marktzeit“ statt.





Lorenzo Vargas Orozco  ... wird fortgesetzt!